Kundalini Yoga


Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan wird auch Yoga des Bewusstseins (Yoga of awareness) genannt und ist eine Methode der Energiearbeit, die ganzheitlich wirkt:
Auf Körper, Geist und Seele.

Ein Schlüssel zu mehr Lebensenergie


Auf körperlicher Ebene kurbelt Kundalini Yoga den Blut- und Kreislauf an, stärkt das Nervensystem, kräftigt das Drüsen- und Immunsystem, regt die Verdauung an, trainiert sehr umfassend den Bewegungsapparat - insbesondere die Wirbeläsule, unterstützt einzelne Organe gezielt in ihrer Funktion und schult Ausdauer und Durchhaltevermögen.


Viele der Übungsreihen (Kriyas) werden sehr dynamisch durchgeführt und wirken stark energetisierend. Im Gegensatz zu anderen Yogastilen, werden im Kundlaini Yoga nicht besonders akrobatische Asanas verwendet, sodass sich diese Yogaform für alle Alterstufe eignet, einfach erlernbar ist und schnell Resultate erzielt werden können. Man fühlt sich gesund, vital und Energie geladen, und kann so den Herausforderungen des Alltags von Innen her gestärkt und ruhiger begegnen.


«Im Yoga ist die Erfahrung das Wichtigste. Deine Erfahrung geht direkt in dein Herz.»
Yogi Bhajan


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Kundalini Yoga Basics


Eine Kundalini Yoga Lektion teilt sich in drei Teile auf: Kriya (Übungsreihe, die Asana und Pranayama beinhaltet), Tiefenentspannung und Meditation.

Grundlegender Ablauf


Eine Kundalini Yoga Lektion teilt sich in drei Teile auf: Kriya (Übungsreihe, die Asana und Pranayama beinhaltet), Tiefenentspannung und Meditation.

Sowohl Körperübungen wie auch Meditationen werden mit einer bestimmten Absicht ausgewählt: Anregung der Organe, Drüsen, Auflösung von Blockaden, Verminderung von Angst, Stress, Schlaflosigkeit, Erweiterung des Bewusstseins.

Zu den einzelnen Elementen der Yogapraxis:

Asana
Es gibt im Kundalini Yoga ungefähr 50 Basishaltungen. Alle bekannten Haltungen des Hatha Yoga, wie Pflug, Hund, Kobra, Bogen oder Brücke gehören dazu. Der Kopfstand wird durch den Schulterstand ersetzt, da er unproblematisch für die Nackenwirbelsäule ist.

Pranayama
Wie wir atmen, hat mit unserer Lebenskraft und unserem Lebensgefühl zu tun. Viele Menschen atmen oberflächlich und schnell. Dies kann leicht zu Nervosität führen und macht anfällig für Stress. Eine intensive, ruhige und vollständige Atmung kann in diesem Falle Wunder wirken. Die zwei Hauptformen des Pranayama sind der lange tiefe Atem (beruhigend) und der Feueratem (belebend). Mehr zu Pranayama.

Dhyana
Meditation ist ein integraler Bestandteil des Kundalini Yoga. Da der Körper erst richtig entspannen kann, wenn auch der Geist ruhig ist, versuchen wir, den Geist zur Ruhe zu bringen,  indem wir uns auf Wörter (Mantren) und bestimmte Punkte (Drishti) konzentrieren. Dies sind der Punkt zwischen den Augenbrauen (das Dritte Auge, Ajna Chakra), der Nabelpunkt und der Scheitelpunkt, die alle auch energetisch eine wichtige Rolle spielen.

Mantren
Die Fokus-Wörter werden Mantren genannt. Sie helfen, den Geist auszurichten und zu beruhigen. Durch ihren Klang wirken sie entspannend und heilend auf Körper, Geist und Seele. Jede Kundalini Yoga Klasse beginnt mit dem Einstimmungsmantra "Ong Namo Guru Dev Namo" und klingt mit dem Mantra "Sat Nam" aus. Mehr zu den Mantren.

Mudras
Mudras sind Hand- und Fingerhaltungen, die bestimmte Meridiane stimulieren und Energieverbindungen herstellen. Mehr zu den Mudras.

Bahndas
Bahndas - Körperschleusen - bewegen die Körperenergie und wirken dadurch positiv auf das Bewusstsein und die Selbstheilungskräfte. Sie sorgen für die Kanalisierung der Lebensenergie (prana) in die Hauptenergiebahnen (Nadis). Jede Körperschleuse wirkt auf den Blutkreislauf, stimuliert das Fliessen der Rückenmarkflüssigkeit und übt einen spezifischen Druck auf die Nerven aus. Mehr zu den Bahndas.

Shavasana
Die Tiefenentspannung ist ein wesentlicher Teil, da erst im Ruhezustand, die erweckten Impulse sich in Körper, Geist und Seele entfalten können.


Das Wort Kriya stammt von der Sanskritwurzel «kri» ab und heisst Handlung, Tat. Wörter die auch auf diese Wurzel zurückgehen sind beispielsweise Kreativität und Karma.

Philosophie


Kundalini Yoga ist eine Jahrtausende alte Technik der Erfahrung, eine Art "heilige Wissenschaft" in der Tradition der tantrischen Philosophie, nach welcher die weibliche Gottheit ein tragende Bedeutung hat und das ganze Universum von zwei Kräften bestimmt wird: Shakti (Schöpfungsenergie, der weibliche Aspekt) und Shiva (das Bewusstsein, der männliche Aspekt).

Ein Maha Yoga


Kundalini Yoga arbeitet nicht nur über die körperlichen Übungen und Meditationen, sondern verbindet sich auch mit der dahinterliegenden Essenz durch die Anknüpfung mit der Tradition (parampara, Goldene Kette). Kundalini Yoga schöpft des Weiteren aus dem immensen Wissen des Ayurveda inkl. der Erkenntnis der Tattwas, Gunas und der Chakrenlehre.

Kundalini Yoga gehört zur Form des Raj Yoga, der königlichen Disziplin, ein so genanntes Maha Yoga (höchstes Yoga). Die Yoga-Shika-Upanishaden beschreiben es als kombinierte Praxis von Mantra Yoga, Laya Yoga und Raj Yoga.

Laut Geschichtsschreibung der Sikhs, versammelten sich im 15. Jahrhundert die Oberhäupter aller Yogaschulen unter der Führung von Baba Siri Chand (ein Sohn von Guru Nanak). Gemeinsam entschieden sie, dass in Zukunft die Abstammungslinie über Guru Ram Das (4. Sikh Guru) weitergegeben soll. Dadurch erhielt Kundalini Yoga seine Verbindung zur Sikh-Tradition.


Sikh Dharma ist eine sehr tolerante Glaubensrichtung. Commitment, Verpflichtung ist ein sehr wichtiger Aspekt.
Es gab 10 Sikh Gurus, und der 11. Guru ist die heilige Schrift der Sikhs: Der Guru Grant Sahib


God and Truth in Sikh Dharma: It's all ice cream, just different flavours
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Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan ist mit dem Sikh Dharma verbunden. Was aber nicht heisst, dass man Sikh sein muss, um Kundalini Yoga zu praktizieren, und es praktizieren auch bei weitem nicht alle Sikhs Kundalini Yoga.

Östliche Anatomie


Yoga und Ayurveda werden oft als "Schwesterwissenschaften" bezeichnet. Beide haben das Ziel, Krankheit und Elend zu beseitigen sowie körperliche und geistige Gesundheit wieder herzustellen, zu erhalten und zu fördern.

Der Mensch uns seine Energie


Ayurveda - Das Wissen von der Lebensenergie
Yoga und Ayurveda werden oft als "Schwesterwissenschaften" bezeichnet. Beide haben das Ziel, Krankheit und Elend zu beseitigen sowie körperliche und geistige Gesundheit wieder herzustellen, zu erhalten und zu fördern. Obwohl Ayurveda-Texte, wie die Charaka Samhita beschreiben, wie ayurvedische Therapien auf körperlicher, mentaler und spiritueller Ebene helfen, steht insbesondere im Westen tendenziell die physische Behandlung von Krankheiten im Vordergrund. In der yogischen und ayurvedischen Philosophie ist der Mensch und die Welt  ein Zusammenspiel der Elemente (Tattvas): Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. In der angewandten Gesundheitslehre ist die Einteilung in drei Doshas (Konstitutionstypen) fundamental. Diese drei Doshas sind Vata (Element Luft), Pitta (Element Feuer), Kapha (Element Wasser). Ein Gleichgewicht dieser drei Prinzipien im Menschen bedeutet einen Zustand von idealer Gesundheit - der sogenannte Tridosha-Zustand.

Energiesystem: Nadis (Ida, Pingala, Sushumna)
Interessant in der yogischen Literatur ist das Energiekonzept der Nadis. Prana (Lebensenergie) fliesst durch 72'000 feinstoffliche Energiekanäle (Nadis), die mit unseren physischen Körpern verwoben sind. Diese Nadis sind nicht physischer Natur und sind nicht mit unserem westlich-akademischen Vokabular definierbar, aber sie werden oft mit den Meridianen der Akupunktur und des Shiatsu verglichen. Die Nadis entspringen nahe unserem Bauchnabel und verteilen sich von dort durch unseren ganzen Körper. Obwohl jeder einzelne Energiekanal eine bestimmte Bedeutung hat, werden meistens die drei Hauptenergieströme im Yoga beschrieben: Ida, Pingala und Sushumna. Diese drei bedeutenden Nadis entspringen dem Ende der Wirbelsäule, bis sie sich an den jeweils entgegengesetzten Nasenflügeln treffen (Ida am linken Nasenflügel, Pingala am rechten Nasenflügel). Sushumna wandert direkt die Wirbelsäule hoch.

Energiesystem: Die 7 Chakren
Im Laufe ihres Weges begegnen sich die Wege dieser Energiekanäle (Nadis) mehrmals. An den Kreuzungspunkten befinden sich die sogenannten Chakren (Energiezentren oder -räder). Diese Punkte sind von hoher "Energiedichte" gekennzeichntet. Das Wort Chakra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Rad". Es gibt 7 Hauptchakren:  Muladhara (Ende der Wirbelsäule/Überlebenskampf), Svadisthana (auf der Höhe der Genitalien/Sinnliche Vergnügen),  Manipura (knapp unterhalb des Bauchnabels/Meisterschaft, Ego, Kraft, Wille), Anahata (Herzzentrum/Mitgefühl, Dienst am Nächsten, selbstlose Liebe), Vishudda (Kehlzentrum/Hingebung, Vertrauen, Kommunikation), Ajna (Drittes Auge/Einsicht), Sahasrara (Krone des Kopfes, Scheitel/Universelles Bewusstsein).


Kundalini Yoga ist Energiearbeit. Deshalb spielt das System der Nadis (Energiekanäle) und der Chakren (Energiewirbel) eine grosse Rolle. Jede Kriya (Übungsreihe) arbeitet jeweils an allen Chakren. Es gibt jedoch Kriyas die den Fokus auf einem besonderen Chakra haben und vor allem jene Themen «behandeln», die diesem Chakra zugeordnet werden.


Chakra heisst wörtlich "Rad", Wirbel. Wir reden üblicherweise von 7 Hauptchakren, eigentlich sind es aber noch einige mehr.

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